Babypflege und Hautpflege bei Neugeborenen

Darum benötigt die empfindliche Babyhaut eine besondere Pflege

„Weich wie ein Babypopo“ – so lautet ein im Volksmund geläufiger Vergleich. Tatsächlich ist die Haut Ihres Babysäußerst zart und genau deshalb auch so empfindlich. War das Kind im Mutterleib noch sicher vor äußeren Einflüssen, so muss sich seine Haut nach der Geburt erst noch darauf einstellen, mit Kälte, Druck oder Reibung umgehen zu können. Diese Umstellung dauert einige Zeit.

Deshalb sollten Sie die Haut Ihres Babys vorsichtig behandeln, wenn Sie es ankleiden, eincremen oder waschen. Die passende Babypflege und Hautpflege bei Neugeborenen können die Haut Ihres kleinen Schützlings bei der gesunden Entwicklung unterstützen.

Babypflege von Linola

Linola Baby & Kind

Die passende Hautpflege für Babys finden

Was braucht man zur Babypflege?

Baby Gesicht wird von Mutter eingecremt und Baby klatscht vor Freude in die Hände als Sinnbild für die richtige Hautpflege bei Neugeborenen

Wenn Sie sich bereits im Einzelhandel, in Drogerien und Apotheken nach Pflege für Babys und Kindern umgesehen haben, kennen Sie die vollen Regale, in denen sich zahlreiche Produkte aneinanderreihen. Zu den bekanntesten zählen neben Babyöl und sanften Shampoos auch spezielle Dusch- oder Badezusätze für Kinder sowie Wund- und Windelcremes, um empfindliche oder beanspruchte Hautpartien zu schützen.

Welche Produkte benötigen Sie für die Hautpflege von Neugeborenen und Babys? Lassen Sie sich durch die große Auswahl an Artikeln zur Babypflege nicht verunsichern. Natürlich möchten Sie Ihrem Kind etwas Gutes tun und Pflegeprodukte verwenden, die für Babys geeignet sind. Doch seien Sie versichert; ein Baby mit gesunder Haut benötigt keinen Schrank voller spezieller Kosmetika. Eine Auswahl der wichtigsten Produkte für jeden Bedarf ist gänzlich ausreichend.

  • Zur Vorbeugung und ggf. frühzeitigen Behandlung eines Ausschlags im Windelbereich sollten Sie stets eine hochwertige Windelcreme im Haus haben. Sie bildet eine schützende Schicht auf der Haut, die sie vor den Reizungen durch Windelreibung, Stuhl und Urin bewahrt.
  • Da die Haut des Babys schnell austrocknen kann, empfiehlt sich das regelmäßige Eincremen mit einer Pflegelotion für Babys, die auf die Hautbeschaffenheit des Nachwuchses ausgerichtet ist.
  • Kehrt Ihr Kind einmal schmutzig aus dem Sandkasten zurück, sollte ein seifenfreies Duschgel und sanftes Shampoo speziell für Kinder verwendet werden, um die zarte Haut nicht anzugreifen.

Worauf bei der Babypflege achten?

Parfümfrei ist eine gute Wahl

Neigt Ihr Kind zu problematischer oder trockener Haut, dann ist die besondere Pflege wichtig. Sehen Sie jedoch beim Kauf genau hin: Viele Produkte enthalten Stoffe, die unnötig sind oder der Babyhaut langfristig sogar schaden können.

Portrait von Edith Janzen, Hebamme im Geburtshaus Bielefeld Deutschland

„Ich empfehle, bei Pflegeprodukten für Babys und Kinder auf gut verträgliche Inhaltsstoffe zu achten. Darüber hinaus sollten sie frei von Mineralölen, Parfum, Silikonen und Mikroplastik sein.“

Edith Janzen, Hebamme im Geburtshaus Bielefeld

Wählen Sie deshalb eine Hautpflege aus, die auf Mineralöle verzichtet. Auch Silikone und Mikroplastik sollten unter Gesichtspunkten der Umweltbelastung nicht in Babypflegeprodukten enthalten sein.

So gut viele Produkte für Kinder auch riechen: (Künstliche) Duftstoffe können Sensibilisieren und ggf. Allergien auslösen. Greifen Sie deshalb bevorzugt zu parfümfreien Produkten.

Beim Baden sollten Sie darauf achten, dass Badezusätze nicht notwendig sind und Seife die Haut austrocknen kann. Besser sind seifenfreie Duschgels speziell für Kinderhaut. Besonders bei Babys sollten Sie darauf achten, dass sie nicht zu oft gebadet werden, da dies den natürlichen Säureschutzmantel der Haut beeinträchtigen kann. Warmes Wasser und ein Waschlappen sind oft ausreichend.

Babypflege bestimmter Körperbereiche

Mutter wickelt ihr Baby und beide lächeln sich an als Sinnbild für Tipps zur Babypflege der unterschiedlichen Körperbereiche
  • Der Po sollte sanft und oft gereinigt werden, vorzugsweise mit einem weichen Waschlappen und klarem lauwarmem Wasser.
  • Bei einem wunden Babypo helfen Wundschutzcremes, die die Haut atmen lassen.
  • Ohren haben eine Selbstreinigungsfunktion und sollten vorsichtig gereinigt werden, ohne Wattestäbchen tief einzuführen.
  • Die Nägel sollten vorsichtig und nicht zu kurz geschnitten werden, am besten wenn das Baby schläft.
  • Die Haare können einfach beim Baden mitgewaschen werden; Shampoo ist nicht unbedingt erforderlich.
  • Bei verklebten Augen nach dem Schlafen kann Muttermilch helfen, die Verklebungen zu lösen und wirkt entzündungshemmend.
  • Babys Hautfalten, besonders am Hals, hinter den Ohren, unter den Achseln und in der Leiste, sollten regelmäßig gesäubert und trocken getupft werden, um Hautentzündungen zu vermeiden.
  • Bei Jungen sollte die Vorhaut nicht zurückgestreift werden, da sie in den ersten beiden Lebensjahren in der Regel mit der Eichel verklebt ist.

Babyhaut und Erwachsenenhaut

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Genau wie bei Erwachsenen setzt sich die Haut bei Babys aus drei Schichten zusammen:  

  • Die äußerste Schicht bildet die Oberhaut, die Epidermis. In dieser Schicht bildet sich die natürliche Hautschutzbarriere aus. Diese ist wichtig, um einerseits übermäßigen Verlust von Feuchtigkeit über die Haut und andererseits unkontrolliertes Eindringen von Schad- und Reizstoffen in die Haut zu vermeiden. Den Abschluss der äußersten Schicht bildet ein Film, der sogenannte Säureschutzmantel.
  • Darunter befindet sich die Dermis, auch „Lederhaut“ genannt. Sie stellt die dickste Hautschicht dar. In dieser Hautschicht laufen die meisten physiologischen Prozesse ab: Wahrnehmung von Reizen, Entzündungsreaktionen. Außerdem beherbergt diese Hautschicht die Haarzwiebeln und Schweißdrüsen.
  • Durch die Unterhaut (Subcutis) werden auch tiefer liegende Schichten des Körpers geschützt. Sie enthält das mit Fettzellen gefüllte Bindegewebe.

Darum ist Babyhaut empfindlicher als bei Erwachsenen

Jede einzelne Hautschicht ist bei Erwachsenen deutlich dicker als bei Babys – insgesamt besitzen Sie eine etwa fünfmal dickere Haut als Ihr neugeborener Nachwuchs. Die dünnere Babyhaut reagiert deutlich empfindlicher auf Reize wie Druck oder Reibung.

Ihnen wird bereits aufgefallen sein, dass Ihr Baby nicht oder nur wenig schwitzt. Das liegt daran, dass die Schweißdrüsen noch nicht aktiv sind. Aus diesem Grund weist die Haut eines Neugeborenen zunächst einen neutralen pH-Wert von etwa 6,5 auf – im Laufe der Zeit wird dieser etwas saurer und liegt wie bei Erwachsenen bei 5,5. Der Säureschutzmantel ist bei Ihrem Baby nur schwach ausgeprägt und störanfälliger. Die Schweiß- und Talgdrüsen, die diesen bilden, arbeiten noch nicht in vollem Umfang, sondern erst ab einem Alter von ca. 12 Jahren.

Darüber hinaus bildet die Babyhaut in der ersten Lebenszeit kein Melanin. Das ist ein natürlicher Farbstoff, der quasi als körpereigener Sonnenschutz dient und wodurch unsere Haut durch Sonneneinwirkung gebräunt aussieht. All das entwickelt sich innerhalb der ersten Lebensjahre.

All diese Unterschiede, die die Haut Ihres Kindes so weich und besonders machen, können auch Gründe sein, warum sie anfällig für Trockenheit und Reizungen ist. Die dünne Oberhaut des Babys ist beispielsweise so beschaffen, dass sie schnell Feuchtigkeit aufnehmen kann. Gleichzeitig kann sie diese Feuchtigkeit aber auch genauso schnell wieder verlieren. Zur Unterstützung benötigt sie eine regelmäßige und feuchtigkeitsspendende Pflege.

Linola Baby & Kind

Für eine babyzarte Haut

Inhaltlich geprüft

Portrait von Edith Janzen, Hebamme im Geburtshaus Bielefeld Deutschland

Inhaltlich geprüft von: Edith Janzen

Edith Janzen ist seit 2012 Hebamme im Geburtshaus Bielefeld und selbst Mutter. Ihre Schwerpunkte sind die außerklinische Geburtshilfe, Schwangerenvorsorge und Nachsorge. Sie betreut zahlreiche Familien von Anfang der Schwangerschaft über die Geburt bis zum Ende des Wochenbettes und steht ihnen in dieser besonderen Lebensphase mit Rat und Tat zur Seite.

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