Raue Babyhaut – was tun?

Halsausschnitt eines Babys mit rauen Hautstellen

Babyhaut ist ein Ideal, das Erwachsene mit ihrer eigenen Hautpflege gerne anstreben – denn sie steht für eine makellose Haut, die sich weich und zart anfühlt.

Umso überraschender ist es dementsprechend für Eltern, wenn die Haut ihres Kindes stattdessen rau und spröde ist oder gar schuppt. Auf den ersten Blick mögen diese Symptome Sie vielleicht verunsichern, doch in den meisten Fällen stecken harmlose Ursachen dahinter.

Ihr Baby hat raue Hautstellen?

Zunächst ist Babys raue Haut vielleicht nicht sichtbar, doch Sie können sie fühlen. Beim Waschen, Spielen oder Windelwechseln fällt Ihnen plötzlich auf, dass die Haut Ihres Kindes überraschend spröde ist. Nun achten Sie verstärkt darauf und bemerken später noch weitere Hautprobleme an Ihrem Kind. Rote, raue Flecken auf der Haut des Babys können vielfältige Ursachen haben, denen Sie auf den Grund gehen sollten. Von einer leichten Hautreizung bis zur Allergie oder einer Hauterkrankung gibt es mehrere mögliche Gründe, warum raue Stellen auf der Baby- oder Kinderhaut entstehen.

Warum wird Babys Haut rau?

Die Haut von Babys und Kleinkindern ist sehr empfindlich. Das liegt an ihrem besonderen Aufbau: Sie weist die gleichen Schichten auf wie die Haut von Erwachsenen, doch jede einzelne Schicht ist noch sehr dünn. Insgesamt ist Ihre erwachsene Haut etwa fünfmal dicker als die Ihres Kindes.

Die Haut Ihres Nachwuchses neigt dazu, schnell Feuchtigkeit zu verlieren. Die Zellen der äußersten Schicht, der Epidermis, sind nicht sehr dicht angeordnet und machen sie daher anfällig für Reizungen und Austrocknung. Der natürliche Säureschutzmantel und der Hydrolipidfilm, die die Haut vor äußeren Einflüssen schützen sollen, sind noch nicht gänzlich ausgeprägt. Beides entwickelt sich erst im Laufe der frühen Kindheit.

Portrait eines Kleinkindes im roten Anorak mit fellbesetzter Kapuze und Mütze bei Kälte

Raue Babyhaut durch Kälte

Weist das Baby raue Haut im Gesicht auf, ist dies oftmals wetterbedingt. Kalte Winterluft trocknet die Gesichtshaut Ihres Kindes aus. Aber auch das andere Extrem, ein warmer und geheizter Raum, wirkt reizend und austrocknend auf Babys Haut.

Raue Haut im Gesicht können Sie gezielt verhindern, indem Sie das Gesicht Ihres Kindes mit einer reichhaltigen Pflegecreme schützen. Der hohe Fettanteil der Creme wirkt wie eine Barriere gegen die Kälte und den dadurch drohenden Feuchtigkeitsverlust.

Tipp: Aufgrund der großen Hautoberfläche und dünnen Hautschichten kann Ihr Baby sehr schnell auskühlen. Achten Sie daher darauf, dass es im Winter möglichst warm angezogen ist.

Rückansicht eines Babys mit Sonnenhut, das am im Ringelbody am Sandstrand sitzt

Raue Haut im Sommer

Auch Sonne und Hitze können die zarte Baby- und Kinderhaut schnell aus dem Gleichgewicht bringen. Während viele Erwachsene sich im Bikini oder in der Badehose gerne von der Sonne bräunen lassen, müssen Kinder sorgfältig geschützt werden. Beachten Sie die folgenden Maßnahmen, damit Sie und Ihr Kind den Sommer unbeschwert genießen können.

  • Setzen Sie Babys unter einem Jahr nicht der direkten Sonne aus!
  • Auch wenn das Kind älter ist, sollte es die Mittagssonne meiden. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind sich möglichst im Schatten aufhält und eine schützende Kopfbedeckung trägt.
  • Verwenden Sie eine Sonnenschutzcreme mit einem möglichst hohen Lichtschutzfaktor und cremen Sie das Kind mindestens alle zwei Stunden ein.
  • Ziehen Sie Ihr Kind so an, dass möglichst viel von seiner Haut durch Kleidung bedeckt ist.
  • Natürlich sollte Ihr Kind dabei nicht schwitzen. Achten Sie auf luftige, locker sitzende Kleidung.

Raue Haut durch mechanische Einflüsse

Entdecken Sie an Ihrem Baby trockene, raue Hautstellen, liegt die Ursache dafür oft im Alltag. Bedingt durch ihren Aufbau kann die empfindliche Haut von Babys und Kindern schneller gereizt werden als die von Erwachsenen. Mechanische Reizungen wie Reibung und Kratzen sollten Sie daher im Alltag vermeiden:

  • Rubbeln Sie Ihr Kind nach dem Baden nicht mit dem Handtuch ab, sondern tupfen Sie sanft über die nasse Haut.
  • Wischen Sie den Windelbereich Ihres Babys mit einem feuchten, weichen Tuch ab.
  • Entfernen Sie Etiketten aus der Kleidung, wenn diese auf der Haut des Kindes kratzen.
  • Ziehen Sie Ihrem Kind keine Kleidung aus Wolle an, bevorzugen Sie stattdessen Produkte aus weicher Baumwolle oder Viskose.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind genügend Bewegungsfreiheit in seiner Kleidung hat und diese nicht zu eng anliegt.
Kinderhand mit geröteten Hautstellen liegt auf der Handfläche eines Erwachsenen

Krankheitsbedingte raue Haut

Raue Flecken auf der Haut des Babys können durch äußere Umwelteinflüsse entstehen. Unter Umständen können sie aber auch das frühzeitige Symptom einer späteren Hautkrankheit darstellen.

In den ersten Lebensmonaten weisen viele Babys eine raue Kopfhaut auf. Darauf bilden sich fettige Schuppen gelblicher oder bräunlicher Färbung. Dies ist der sogenannte Kopfgneis. Die Symptome sehen möglicherweise schlimmer aus, als sie für das Baby sind. Es verspürt dabei weder Schmerzen noch quälenden Juckreiz. Normalerweise verschwindet der Kopfgneis noch innerhalb des ersten Lebensjahres von selbst.

Etwas anders sieht es bei Milchschorf aus. Babys raue Haut auf den Wangen ist in diesem Fall gerötet und bildet schuppige, juckende Ekzeme. Der Milchschorf wird häufig mit Kopfgneis verwechselt, ist aber anhand der unterschiedlichen Schuppenbildung gut zu unterscheiden. Die Schuppen des Milchschorfs sind nicht fettig, können aber nässen. Auch vermehrtes Kratzen Ihres Kindes kann ein Hinweis darauf sein.

Viele Babys, die unter Milchschorf leiden, entwickeln in der späteren Kindheit Allergien oder eine NeurodermitisDies gilt insbesondere, wenn seitens der Eltern die Veranlagung dafür besteht. Deshalb sollten Sie bei Anzeichen von Milchschorf beim behandelnden Arzt vorstellig werden. Handelt es sich bei der rauen Haut des Kleinkinds tatsächlich um das Symptom einer späteren Erkrankung, kann eine frühzeitige Behandlung erfolgreich wirken.

Raue Haut im Gesicht als Allergie-Symptom

Eine raue Haut im Baby-Gesicht kann in seltenen Fällen auch auf eine allergische Reaktion hinweisen. Verzichten Sie bei der Pflege Ihres Kindes auf Produkte mit künstlichen Duftstoffen, da diese häufige Allergieauslöser sind.

Prüfen Sie Waschmittel und Weichspüler, die bei der Reinigung der Babykleidung zum Einsatz kommen. Steigen Sie gegebenenfalls auf Produkte ohne zugesetzte Duftstoffe und andere Allergene um.

Auch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit kann sich in Hautproblemen äußern. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind auf bestimmte Lebensmittel oder Inhaltsstoffe reagiert, sprechen Sie mit dem behandelnden Kinderarzt darüber. Ein Test gibt schon nach kurzer Zeit Aufschluss darüber, ob Ihr Kind Allergien oder Unverträglichkeiten hat.

Raue Babyhaut durch Trockenheit

Aufgrund ihrer Beschaffenheit neigt Babyhaut dazu, schnell auszutrocknen, spröde und rau zu werden. Dem können Sie vorbeugen, indem Sie Ihr Kind täglich mit einer leichten, aber rückfettenden Hautpflege eincremen. Zu empfehlen sind Lotionen oder Hautmilch mit wertvollen Inhaltsstoffen, zum Beispiel Bisabolol oder Linolsäure aus Distelöl.

Raue Haut? Keine Panik!

Wichtig ist, dass Sie sich nicht vom ungewohnten Zustand der Babyhaut beunruhigen lassen. Denn in vielen Fällen erholt sich die Haut ganz von selbst. Nichtsdestotrotz können Sie mit einer sanften, aber intensiven Pflege dafür sorgen, dass die Haut Ihres Kindes wieder zart und weich wird.

Die richtige Pflege gegen raue Haut

  • Baden Sie Ihr Baby nicht zu oft. Wenn Ihr Kind nicht verschmutzt ist, reicht die wöchentliche Reinigung aus. Wie Sie Ihr Kind richtig baden, lesen Sie hier: Baby baden
  • Duschen Sie Ihr Kind ab und zu, anstatt es immer zu baden. Dabei wird die Haut weniger angegriffen.
  • Verwenden Sie eine milde Duschpflege, die speziell auf die Bedürfnisse der empfindlichen Kinderhaut zugeschnitten ist.
  • Cremen Sie Ihr Kind immer nach dem Waschen ein. Verwenden Sie eine rückfettende Hautmilch und tragen Sie diese regelmäßig, aber in dünnen Schichten auf. Weitere Informationen zum richtigen Eincremen finden Sie hier: Babyhaut eincremen
  • Achten Sie darauf, dass die Pflegeprodukte Ihres Kindes möglichst unbedenklich sind und keine Silikone, Mineralöle oder Mikroplastik enthalten.
  • Auch Parfümstoffe sollten nicht enthalten sein – empfindliche Kinder können darauf allergisch reagieren.
  • Neigt Ihr Kind zu trockener, juckender Haut, cremen Sie es auch vor dem Schlafgehen ein.
  • Verwenden Sie in der kalten Jahreszeit eine fetthaltige Creme, um die dünne Gesichtshaut vor dem Austrocknen zu schützen.
  • Setzen Sie im Sommer auf eine Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor.

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